Kiel zu Fuß
Querungshilfen erklärt

Einleitung und Sprunglinks zu Abschnitten

Warum springt die Ampel auf rot, obwohl ich die Fahrbahn noch nicht ganz überquert habe? Wer hat bei einer Gehwegüberfahrt eigentlich Vorrang?

Querungshilfen sollen helfen, leichter, sicherer und angenehmer über Fahrbahnen zu kommen. Sie sind wichtig, um durchgehende Netze für den Fußverkehr zu schaffen. Darum soll es mehr Querungshilfen geben.

Je nach örtlichen Gegebenheiten werden dabei unterschiedliche Arten von Querungshilfen verwendet: mal bevorrechtigt für den Fußverkehr, mal nur als kleine Unterstützung. Aber immer erleichtern sie den Weg zu Fuß.

Häufig ist es für ein gutes Fußverkehrsnetz erforderlich, dass Querungshilfen eng aufeinander folgen, um möglichst kurze Wege zu haben. Ein gutes Beispiel: Die Ampel und Mittelinsel im Knooper Weg auf Höhe der Waisenhofstraße.

 


Zebrastreifen

Vorrang: für den Fußverkehr

Kennzeichen:

  • aufmarkierte Streifen auf der Fahrbahn
  • Zebrastreifen-Schild

Nutzen:

  • regeln eindeutig den Vorrang des Fußverkehrs und sind weithin verständlich sowie akzeptiert
  • sind sicherer als Ampeln

Wissenswert:

  • Abkürzung für "Zeichen eines*einer besonders rücksichtsvollen Autofahrers*in"
  • unterliegen starker rechtlicher und technischer Normierungen und sind daher nur schwer neu umzusetzen
Zebrastreifen am Blücherplatz
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Schematische Zeichnung zur Anwendung von Zebrastreifen
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Gehwegüberfahrt im Jungfernstieg
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Schematische Zeichnung zur Anwendung von Gehwegüberfahrten
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Gehwegüberfahrt

Vorrang: für den Fußverkehr

Kennzeichen:

  • der Gehweg ist durchgängig (Gestaltung und Niveau)
  • Fußgänger*innen müssen keinen Bordstein überqueren!
  • der Bereich ist durch einen Bordstein von der Fahrbahn abgegrenzt

Nutzen:

  • Fahrzeuge jeglicher Art müssen beim Überfahren und Abbiegen auf Fußgänger*innen warten
  • barrierefreie Wegeverbindung (mit bspw. Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen)

Wissenswert:

  • finden vermehrt Anwendung in Kiel und sollen durchgängige Netze für den Fußverkehr schaffen


Aufpflasterung

Vorrang: für den Fahrverkehr

Kennzeichen:

  • veränderter Fahrbahnbelag (unterscheidet sich von der Fahrbahn und vom Gehweg)
  • Gehweg ist durch einen Bordstein abgegrenzt
  • nur annähernd auf gleichem Niveau angelegt

Nutzen:

  • sollen verdeutlichen, dass hier vermehrt Querungen stattfinden und bei Fahrer*innen die Bereitschaft erhöhen Vortritt zu gewähren
  • Geschwindigkeitsreduktion

Wissenswert:

  • werden vor allem in neuen Wohngebieten verwendet
Aufpflasterung in der Hansastraße
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Schematische Zeichnung zur Anwendung von Aufpflasterungen
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Ampel an der Gutenbergstraße
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Ampel

Vorrang: je nach Ampelphase

Kennzeichen:

  • Lichtsignal

Nutzen

  • regeln den Verkehr an vielbefahrenen und komplexen Kreuzungen oder Straßenabschnitten
  • eindeutiger Vorrang je nach Ampelphase

Wissenswert:

Wenn die Ampel noch währendder Querung auf "Rot" springt, muss diese nicht abgebrochen werden. Dann beginnt die Räumzeit in der alle, die noch bei "Grün" die Fahrbahn betreten haben in normaler Geschwindigkeit gefahrlos queren können. Auch müssen Fahrzeuge mit dem Anfahren warten, bis die Furt von allen geräumt ist.

Weiteres zu Ampeln


Mittelinsel

Vorrang: für den Fahrverkehr

Kennzeichen:

  • baulich oder aufmarkierte Fläche auf der Fahrbahn

Nutzen:

  • teilen die Querung in zwei Teile, sodass nur die Kontrolle einer Richtung zur Zeit notwendig ist
  • geringere Querungslänge führt dazu, dass kürzere Lücken zwischen Fahrzeugen zur Querung genutzt werden können
  • reduzieren die Zahl riskanter Querungen
  • gute Sichtverhältnisse von und auf Querende

Wissenswert:

  • Werden teils von Älteren gegenüber Ampeln präferiert.
Mittelinsel in der Werftstraße
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Schematische Zeichnung zur Anwendung von Mittelinseln
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Mittelstreifen im Sophienblatt
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Schematische Zeichnung zur Anwendung von Mittelstreifen
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Mittelstreifen

Vorrang: für den Fahrverkehr

Kennzeichen:

  • Fahrbahn wird auf größerer Länge in zwei Richtungen geteilt

Nutzen:

  • vereinfachen überall nach persönlichem Bedarf die Querung (bspw. in Einkaufsstraßen) – im Gegensatz zu Mittelinseln, die dies nur punktuell ermöglichen
  • ansonsten gleicher Nutzen wie Mittelinseln


Vorgezogener Seitenbereich

Vorrang: für den Fahrverkehr

Kennzeichen:

  • Gehwege ragen mindestens 30 cm auf die Fahrbahn hinaus (teilweise auch deutlich weiter)

Nutzen:

  • verbessern deutlich die Sichtbeziehungen insbesondere für Kinder
  • sollten regelmäßig bei Parkständen angewendet werden, wo die Sicht besonders eingeschränkt ist
  • reduzieren die Querungslänge, sodass Querungen insbesondere für langsame Personen besser abzuschätzen sind

Wissenswert:

  • halbieren die ansonsten notwendigen Sichtachsen
Vorgezogener Bereich in der Hansastraße (mit Aufpflasterung)
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Schematische Zeichnung zur Anwendung von vorgezogenen Seitenbereichen
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Kontakt

Landeshauptstadt Kiel
Tiefbauamt
Fleethörn 9, 24103 Kiel

Till Zeyn (Fußverkehrsbeauftragter)

0431 901-5368